Insekten sind die artenreichsten Lebewesen mit faszinierender Ausstrahlung und Grazie. Viele sind vom Aussterben bedroht. Seit 1990 sind 75% der wirbellosen Tiere ausgestorben. Die Insektenpopulation sank seit 2008 um 67%. Das ist acht mal so schnell, wie das Sterben der Säugetiere. Es gilt als das sechste grosse Massensterben. Dabei ist die Vielfalt so grandios und einzigartig...
Wer gut fliegen will, muss sehr gut sehen können: Jedes Komplex- oder auch Facettenauge der Libellen besteht aus bis zu 30.000 wabenartigen Einzelaugen, mehr als bei allen anderen Lebewesen. Sie bieten den Libellen ein Sichtfeld von fast 360 Grad. Die sogenannten Ommatidien mit je einer eigenen Linse und lichtempfindlichen Zellen ermöglichen es den Libellen sich schnell bewegende Beutetiere zu erkennen. Dank viel mehr Farbrezeptoren (lichtempfindliche Proteine), den Opsinen, können sie differenzierter farbig sehen, als wir Menschen. Sie unterscheiden Farbnuancen, die für uns einheitlich aussehen. Wie unsere Augen können sie aber nicht den Fokus ändern. Dadurch erkennen sie nur Objekte in ihrer Nähe klar. Ihre beiden Augen bewegen Libellen unabhängig voneinander.
Wir Menschen haben die Fähigkeit, Kombinationen aus drei Farben zu sehen (rot, blau und grün). Im Vergleich zu uns sehen Libellen 30 verschiedene Pigmente. Schneller als wir das mit 60 Bildern pro Sekunde können, sehen sie 200 bis 300 Bilder in der Sekunde. Um diese grandiose Leistung zu bewältigen, sind etwa 80% des Gehirns der Libellen für das Sehen zuständig.
Das Leben auf der Erde wird von Insekten verkörpert. Ohne Bestäuber müssten wir auf einen Grossteil unserer Nahrung verzichten. Bei 80 - 84% unserer Kulturpflanzen sind die Insekten für die Fortpflanzung verantwortlich. Ebenso unverzichtbar sind sie bei der Verrottung und Verwesung von Lebewesen.
Kommentar schreiben